Fehler sind sicherlich irgendwo ärgerlich - aber Fehler sind einfach auch super, um daran zu lernen. Wenn eine Partie schlecht läuft, dann kann das an mangelnder Routine liegen - aber oft kann man auch klar definieren, was man falsch gemacht hat. Evtl. war man zu oberflächlich, hat eine Gabel nicht gesehen, den Gegner nicht ernst genommen, sich von der Zuggeschwindigkeit des Gegners zu schnelleren Zügen verleiten lassen oder man hatte diesen Tunnelblick, den ich auch oft habe, wenn ich auf dem Brett eine Beute im Auge habe
Aber - man kann draus lernen... Fehler, aus denen man so gar nix lernt, wiederholen sich. Erkenne ich aber das Problem, und gelingt es mir, mich zu verbessern, dann ist das großartig - und ein wichtiger Bestandteil (wenn nicht sogar der wichtigste) bei der Arbeit, die man leisten muss, wenn man sich im Schach verbessern möchte.
Heute hab ich übrigens bei einer Streamerin reingeguckt... die hatte auch irgend so einen Meistertitel, war seit Anfang Januar auf chess.com aktiv und hatte bereits ein Blitz-Scoring von über 2000 Punkten. Und was passiert? Sie zieht und demonstriert, wie ihre Pläne sind und alles easy... und dann zieht der Gegner einen Bauern vor und bedroht ihre Dame... und die Dame hat kein Ausweichfeld mehr - kein Entrinnen! Das kann auch einem Schachmeister passieren - und genau das ist ja das faszinierende am Schach.
Manchmal gönne ich meinem Gegner auch einfach den Erfolg - ich bin alt genug, um auch mal eine Niederlage einzustecken. Und beim nächsten Spiel gebe ich wieder mein Bestes!